Babastischer Start ins Summer Sounds im Kaufleuten

Konzertkritik: Fai Baba am Summer Sounds
Bildquelle: 
Facebook/Fai Baba

Um 20 Uhr ist der Festsaal des Kaufleuten noch fast menschenleer. Die wenigen Anwesenden geniessen fast unisono draussen die letzten abendlichen Sonnenstrahlen.

 

Im Saal hängt vor der Bühne eine Leinwand, auf die kurze musikalische Eindrücke der noch folgenden Bands im Rahmen des Summer Sounds projiziert werden. Langsam tröpfelt das Publikum herein. Um 20:15 Uhr klettert der Veranstalter auf die Bühne. Er begrüsst die Gäste und erklärt den Anspruch des Summer Sounds: «Wir wollen hier die innovativsten Schweizer Bands auf die Bühne holen. Wir freuen uns, euch tolle Bands präsentieren zu können, die definitiv kein Mainstream und mitunter auch unsere persönlichen Favoriten sind.»

 

Fai Baba - der die Ehre hat, das diesjährige Summer Sounds zu eröffnen - spielte schon letztes Jahr hier. Er habe einen wummernden Eindruck hinterlassen und deshalb vom Veranstalter für dieses Jahr sozusagen eine Carte Blanche erhalten: Die Gestaltung des Abends lag ganz in der Hand von Fai Baba. Der hat die Möglichkeit genutzt und tauft auch gleich sein neues Album SnakeSnake. Als Support hat er sich Verstärkung aus Alabama geholt. Andy Dale Petty entpuppt sich als folkiger Singer/Songwriter. Mit Gitarre, Banjo, Mundharmonika und Gesang wärmt er die - noch immer sehr dünn gestreuten - Zuhörer auf. So richtig überzeugen kann der Amerikaner nicht.

 

«wow, kann der hoch singen!»

 

Eine gute Stunde später bietet sich ein ganz anderes Bild: Das Kaufleuten ist jetzt gut gefüllt, die Stimmung aufgekratzt und alle warten auf ihn: Fai Baba. Der dann auch gleich gut gelaunt zusammen mit seiner Band die Bühne betritt. Schon bei der ersten Gesangseinlage höre ich hinter mir ein überraschtes «wow, kann der hoch singen!». Der Zürcher überzeugt in der Tat mit Sound und Stimme, wobei vor allem zweitere wirklich viele Tonlagen abzudecken vermag. Auch die kleine, gut funktionierende Band bekommt während des Sets ausreichend Platz, um immer wieder mitreissende Soli zum Besten zu geben.

 

Musikalisch kann man den 27-Jährigen nicht in eine Schublade stecken. Er scheint zwischen den verschiedenen Genres hin- und herzuflitzen. Einige Songs sind rockiger, die anderen klingen nach Blues mit folkigen Elementen. Doch ist es gerade diese schwer zu definierende Mischung, die den ganz eigenen Fai Baba-und-Band-Sound ergibt. Fai Babas Stimme sei «irgendwie ein wenig strange, aber irgendwie auch verdammt gut», wie ein Zuhörer nach dem Konzert resümiert.

 

Für gute Stimmung an der Party danach sorgte das Oh, Sister-DJ-Team aus Bern. Der Veranstalter hat die Jungs als «illustre Gäste» angepriesen. Dem Team aus der Hauptstadt gehört das Label Oh, Sister Records und setzt sich aus Mitgliedern der Bands Labrador City und Silver Fir zusammen. Der Abend war ein Erfolg auf der ganzen Linie.

 

 

Am Dienstag gehen die Summer Sounds weiter. Dann stehen The Bianca Story und Patrick Bishop auf der Bühne. Und vergesst nicht unsere Verlosung zum Summer Sounds!

Linda von Euw / Fr, 10. Aug 2012